Möbel reinigen – Unsere Tipps zu Polstern und Leder

Zuletzt aktualisiert am 17 Jänner 2023
Ein neues Sofa im Wohnzimmer – wie toll! In die erste Freude mischt sich nicht selten auch ein bisschen Panik: Jetzt nur nichts verschütten! Absolutes Schokoladenverbot! Ein Glas Rotwein auf der Couch? Auf gar keinen Fall! Kommt euch das bekannt vor? Keine Sorge – solche Vorsätze hält auf lange Sicht niemand durch. Damit ihr den Spaß an eurem Möbelstück behaltet und euch auf eurer neuen Couch wirklich entspannen könnt, haben wir ein paar Tipps und Tricks zur Pflege und Reinigung zusammengestellt.
Sofa reinigen? Mit dem Staubsauger geht’s am besten
Benutzt am besten eine weiche Polsterdüse, mit der ihr eure Sitz- und Liegemöbel einmal in der Woche absaugt. Abnehmbare Polsterbezüge lassen sich nach Bedarf – immer mit geschlossenen Reißverschlüssen – sogar im Schonprogramm waschen. Samtstoffe könnt ihr regelmäßig mit einem leicht feuchten Tuch oder einer sehr weichen Bürste in Strichrichtung abreiben.
Ein paar grundlegende Regeln
Achtet darauf, eure Sofas und Sessel nicht direkt ins Sonnenlicht zu stellen, damit die Stoffbezüge nicht ausbleichen. Solltet ihr einzeln abnehmbare Kissen haben, schüttelt sie nicht nur regelmäßig auf, sondern wendet sie auch von Zeit zu Zeit. So werden sie gleichmäßig beansprucht. Generelle Vorsicht ist geboten bei scharfkantigem Schmuck, Nieten an Hosen oder auch bei neuen, dunkelblauen Jeans, die euren Bezug verfärben könnten.

Wie kann man ein Stoffsofa reinigen?
Das A und O der Sofareinigung lautet: Schnelligkeit. Wenn ihr Flüssiges auf euren Polstermöbeln verschüttet habt, reagiert sofort, indem ihr die Stelle vorsichtig von außen nach innen abtupft. Kleiner Hack für schusselige Sofabesitzer: Immer ein Tuch in Griffweite platzieren, zum Beispiel auf einem Beistelltisch, in einem hübschen Kästchen mit Klappdeckel.
Grundsätzlich eignet sich zur Fleckentfernung lauwarmes, demineralisiertes Wasser zusammen mit mildem, PH-neutralem Reinigungsmittel. Tupft auch hier zur Vorbeugung von unschönen Wasserrändern stets von außen nach innen. Achtet darauf, dass euer Tuch nur feucht und nicht triefend nass ist. Bereits eingetrocknete Verschmutzungen auf Samt lassen sich gut mit einer weichen Kleiderbürste in Strichrichtung ausbürsten.
Wasserflecken vom Sofa entfernen
Wenn bereits vor einiger Zeit Wasser auf dem Sofa verschüttet worden ist, hilft es, den Wasserfleck erneut leicht anzufeuchten. Auch hier gilt wieder: immer von außen nach innen tupfen, damit der Fleck sich nicht vergrößert. Dafür solltet ihr jedoch kein hartes, mineralreiches Wasser verwenden, da es meist weiße Kalkrückstände bildet. Besser: demineralisiertes, also destilliertes Wasser. Nach dem “Auffrischen” mit Wasser hat sich das Bestreuen des Flecks mit Salz bewährt. Es sollte möglichst fein gemahlen sein, locker aufgestreut werden und mindestens eine Stunde lang einwirken. Anschließend vorsichtig mit einer Polsterbürste absaugen.
Wie kann man Polstermöbel wieder auffrischen?
Leider ist die ärgerliche “Flecken-Palette” ziemlich groß: Ob Schokolade, Malstifte, Fett, Kaffee oder Rotwein – oft machen sich Verschmutzungen erst Tage später bemerkbar. Bei solchen eingetrockneten Substanzen schwörten schon unsere Großeltern auf die Wirkung von klassischen Gallseife. Viele Ratgeber von heute setzen mit Erfolg die sanfte Reinigungswirkung von Rasierschaum aus der Dose ein.
Prinzipiell gilt: Stark basische oder saure Reinigungsmittel können die Fasern angreifen, also besser die Finger davon lassen. Und ebenfalls wichtig: Die Wirkung neuer Reinigungsmittel immer erst an einer unauffälligen Stelle des Möbels testen!
Hat eure Couch schon einige Jahre auf dem Buckel hat und braucht dringend eine Frischekur, probiert es mal mit Backpulver bzw. Natron. Einfach locker und großflächig auf die Polster streuen, über Nacht wirken lassen und am nächsten Tag mit dem Staubsauger gründlich absaugen.
Die richtige Lederpflege
Die regelmäßige Pflege unserer Ledersofas ist wirklich einfach. Es reicht, die Couch ab und zu mit einem trockenen Tuch abzustauben. Auf die Verwendung von Seifenlauge oder anderen Reinigungsmitteln solltet ihr hingegen verzichten, weil sie das empfindliche Naturmaterial angreifen können. Das vegane Leder lässt sich ganz unkompliziert mit einem feuchten Tuch abwischen.
Bei einem Sofa aus Nubukleder genügt es, die Oberfläche trocknen zu lassen und anschließend mithilfe eines Tuches aus Nubukleder oder einer Bürste wieder etwas aufzurauen. Bei Anilinleder sind Flecken tatsächlich ein Problem, da das Leder sehr empfindlich ist.
Das pigmentierte, wie auch das vegane Leder sind hingegen eher robust und nicht sonderlich fleckempfindlich, trotzdem solltet ihr es nicht darauf ankommen lassen.

Leder verzeiht Flecken
Generell ist es auch bei Ledersofas – genau wie bei Stoffsofas – empfehlenswert, sie vor direktem Sonnenlicht zu schützen, da auch sie ansonsten schnell ausbleichen oder sich verfärben können.
Abgesehen davon gehört bei Wildledersofas ein gewisser Grad an Abnutzung zum Gesamtpaket. Während manche Stellen über die Jahre rauer werden, glätten sich andere. Kein Grund zur Sorge, sondern vielmehr die natürliche Alterung eines Naturprodukts und ein Zeichen seines besonderen Charmes.
Jedes Leder ist anders und besitzt seine ureigenen Merkmale. Narben, Venen, Poren, Kerben und Falten – genau wie menschliche Haut trägt auch Leder die Zeichen eines Lebens.
Zwar können solche Unregelmäßigkeiten durch starke Behandlung ausgeglichen werden, doch erhält jedes Ledermöbel durch sie erst seine ganz eigene Persönlichkeit. Manchmal wird sie durch das Färben sogar noch verstärkt. Betrachtet darum jedes “Mal” und jeden kleinen Fleck auf eurem Ledersofa also nicht als Makel, sondern als Zeichen seiner absoluten Einmaligkeit.